Naturbaustoffe als Dämm-Materialien werden immer beliebter
Bereits vor kurzem habe ich schon mal über den straffen Winter im Vogtland berichtet, seitdem hat sich wieder etwas getan in Sachen Schneehöhe usw…
Mittlerweile liegen um die 70 Zentimeter Schnee. Vor wenigen Tagen, noch vor der kurzen Tauphase, lagen sogar um die 115 cm Schnee hier in Klingenthal! Die Temperaturen haben seitdem wieder kräftig angezogen, so um die -10°C sind jede Nacht momentan. Wer da nicht ein gut gedämmtes Haus hat, zahlt sich mit den Heizkosten dumm und dämlich.
Speziell bei der Wärmedämmung bietet sich die Verwendung von natürlichen Baustoffen an. Lange Zeit waren Styropor und Glaswolle die am weitesten verbreiteten Dämmstoffe für Außenwände, Zwischenwände und das Dach. Natürliche Dämmstoffe, die eine vergleichbare Wirkung zeigten, standen nicht zur Verfügung und waren kaum gefragt. Der Wunsch nach natürlichen Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen führte seit den 1980er Jahren zu der Entwicklung vielfältiger Produkte, deren wärmedämmende Eigenschaften mit denen von Dämmstoffen auf mineralischer oder synthetischer Basis vergleichbar sind. Moderne natürliche Dämmstoffe gehören den Wärmeleitfähigkeitsgruppen 035 bis 055 an. Als Wärmeschutz vor hohen, sommerlichen Temperaturen bieten viele der Natur-Dämmstoffe sogar deutlich bessere Eigenschaften, als die herkömmlichen Materialien.
Naturbaustoffe zur Wärmedämmung in großer Auswahl
Die Auswahl an unterschiedlichen Wärmedämmstoffen auf natürlicher Basis ist inzwischen umfangreich und reicht von Pflanzenfasern über Papierprodukte bis hin zu tierischen Produkten. Hanf, Produkte aus Holz, Jute, Kork, Getreide, Sisalfaser, Flachsfaser, Schilfrohr und Gras sind Pflanzenfasern, die vielfältig zu Dämmstoffen verarbeitet werden. Insbesondere die Verarbeitung von biogenem Recyclingmaterial zu natürlichen Dämmstoffen bringt immer wieder neue Produkte hervor. Das bekannteste tierische Produkt sind Naturdämmstoffe aus Schafwolle. Da natürliche Materialien für Schädlings- und Schimmelbefall anfällig sind, werden sie mit meist biologischen Mitteln behandelt. Zur Gewährleistung eines ausreichenden Brandschutzes kommt es ebenfalls zur Behandlung der Naturbaustoffe mit verschiedenen Materialien. Nur in Ausnahmefällen werden chemische Fasern und andere Stoffe beigefügt. Beliebt sind Borsalze, Molke, Soda, Paraffin oder Zement. Um eine leichtere Verarbeitung und dauerhafte Wirkung zu ermöglichen, müssen natürliche Dämmstoffe formstabil sein. Diese Eigenschaft erreicht man durch Hinzufügen von Kokosfasern, Kartoffelstärke oder anderer natürlicher Materialien. Abhängig vom verwendeten Material und Anwendungsbereich werden Naturdämmstoffe zu flexiblen Matten oder festen Platten verarbeitet. Darüber hinaus sind lose Schüttdämmungen und Einblasmaterialien weit verbreitet.
Natürliche Dämmstoffe – Schallschutz, Raumklima und Sicherheit
Anders, als herkömmliche, nichtbiologische Dämmstoffe, besitzen natürliche Materialien zur Wärmedämmung eine Sorptionsfähigkeit. Das bedeutet, dass sie Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können. Die Dämmwirkung wird dadurch nicht beeinträchtigt. Nur dann, wenn die natürlichen Dämmstoffe über lange Zeit ununterbrochen einer Belastung durch Nässe und Feuchtigkeit ausgesetzt sind, können sie Schaden nehmen. Derartige Eigenschaften kennen Glaswolle, Steinwolle oder Styropor nicht. Natürliche Dämmstoffe wirken auf diese Weise insbesondere in den Wintermonaten der durch die Heizungswärme entstehenden, trockenen Raumluft entgegen. Aufgrund einer entsprechenden Behandlung sind natürliche Dämmstoffe normal bis schwer entflammbar. Lediglich bezüglich der Schallschutzwirkungen stehen einige Naturdämmstoffe den mineralischen und synthetischen Materialien ein wenig nach. Zellulose, Kokosfasern oder Dämm-Materialien aus Holzfasern zählen zu den natürlichen Dämmstoffen mit guten Schallschutzeigenschaften.