Marderhunde im Vogtland nur auf der Durchreise?
Im Vogtland gab es die letzten Jahre bereits mehrere Marderhund-Sichtungen, einige Tiere wurden sogar schon geschossen. Jetzt kann man sich getrost die Frage stellen, ob der Marderhund im Vogtland Fuß gefasst hat, oder ob die beobachteten Tiere doch nur auf der Durchreise waren und es dem Marderhund hier im Vogtland gar nicht gefällt? In Bezug auf das Auftreten einiger Marderhunde hat es in den vergangenen Jahren ja immer wieder die verschiedensten Nachrichten gegeben…
Im Jahre 1999 wurde darüber berichtet, dass zum ersten Mal ein bereits totes Tier dieser Rasse gefunden wurde, und zwar in Rodau. Genau drei Jahre später gab es in Erlbach sogar einen Abschuss. 2003 und erneut auch 2006 wurde der Marderhund in Teilen von Schönlind, Adorf und auch Wernitzgrün gesichtet. Doch zum Glück hat er bisher im schönen Vogtland noch nicht Fuß gefasst – niemand weiß, ob er es auch jemals tun wird, dieser so genannte Einwanderer aus Ostasien. Bisher gibt es wenige Beobachtungen, welche darauf hindeuten, dass es ihn in das Vogtland verschlagen wird und es scheinen wohl eher Tiere zu sein, welche sich nur auf der Durchreise befinden.
Der Marderhund hat sich wohl eher im Norden etabliert, weil es dort zunehmend mehr Feuchtigkeit gibt als hier im Vogtland. Er verzehrt vorwiegend Wassertiere und -Krebse sowie Amphibien jeglicher Art. Auch zieht es den Marderhund üblicherweise nicht in den kalten Winter, weshalb es ihm im Vogtland noch nicht so recht gefällt;
Forscher zählen ihn zur Familie der Hunde, auch wenn er hinsichtlich seines Erscheinungsbildes eher einem Waschbär ähnelt.
Ursprünglich zählen Nordost-China, Korea, Japan sowie die östlichen Teile Sibiriens zu der Heimat des Marderhundes. In den früher 1930er Jahren wurden an die 10.000 Marderhunde in der Ukraine ausgesetzt, damit diese als so genannte Pelztiere gejagt werden konnten. Aus diesem Grunde begann die damalige Expansion in die Richtung des Westens. Ohne jegliche Hilfe wäre der Marderhund sonst wohl nicht allein bis nach Europa gewandert, aber im Jahre 1962 hatte er mit seinen Gefährten Deutschland erreicht.
Nun hat der Marderhund innerhalb Europas seine Lücke gefunden, indem er sich hier aufhält und nur mit dem Fuchs in einer Konkurrenz in Bezug auf die Nahrungssuche steht. Er nascht nämlich gerne an Gammelfleisch, macht aber auch vor Früchten – insbesondere Beeren – nicht Halt. Für Bestände von bodenbrütenden Vögeln könnte der Marderhund allerdings zu einem Problem werden, da diese ohnehin schon viele Feinde haben und der Marderhund somit noch dazukommen würde.
Der Marderhund an sich wird auch Enok genannt, auf Latein übersetzt „Nyctereutes procyonoides“. Er hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Mardern und Hunden, ist eher aber noch eine Mischung aus Kleinbären und Hunde. Wie weiter oben aber bereits erwähnt, gehört er zur Familie der Hunde.
Das Gewicht eines Marderhundes beträgt im Schnitt etwa acht bis neun Kilogramm. Zu der Größe zählt man hinsichtlich seiner Kopfrumpflänge zwischen 50 und 65 Zentimeter, etwa 15 Zentimeter beträgt die Schwanzlänge. In Bezug auf die Gesichtsform gleicht der Marderhund einem Waschbären; sein Fell hat am Bauch und an den Flanken die Farbe beigegrau, der Rücken ist schwarzbraun.
Weniger als ein Bellen, eher als ein Miauen oder auch Winseln wird seine Lautäußerung bezeichnet. Der Marderhund gilt zwar als scheu, aber dennoch als sehr nachtaktiv und bewohnt demnach Regionen von Wäldern, welche genügend Unterholz besitzen. Hinsichtlich ihres Fressverhaltens werden Marderhunde als Allesfresser bezeichnet; sie fressen andere Tiere wie Vögel, Mäuse, Insekten, Schnecken, Fische und Kröten. Auch Aas gehört zu ihren Spezialitäten. Ebenso verzehren sie Beeren und Obst sowie Eicheln und Nüsse.
Ob aus den seltenen Sichtungen im Vogtland nun mehr wird, werden wir im Laufe der Zeit sehen. Momentan deutet aber alles auf kurze Aufenthalte der Marderhunde hier im Vogtland hin.
1. August 2014 @ 09:37
Die Marderhunde sind viel grösser als normale Marder, aus diesen Grund sind die auch seltener im Dachboden.