Reisebericht: Winterurlaub in Sölden (Ötztal)
Da sich der Winter dieses Jahr im Vogtland wieder nicht von seiner besten Seite gezeigt hat (voriges Jahr ja auch schon nicht), musste ich Nägel mit Köpfen machen und bin übers Wochenende zum Snowboarden nach Sölden ins Ötztal gefahren. Dass ich ein schneeverrückter winterliebender Mensch bin, konnte man ja schon 2009 in meinem Beitrag „Snowboarden im Winterwunderland Ischgl“ erfahren.
Lange habe ich nach einem passenden Skigebiet für mich und einen Kollegen gesucht, in dem man nach dem Boarden auch noch das ein oder andere Bierchen trinken kann. Apres Ski stand diesmal mit ganz oben auf der Wunsch-Liste. Von Ischgl kannte ich ja die Situation schon, und aus früheren Urlauben im Ötztal habe ich auch mitbekommen, dass in Sölden diese Szene recht gut sein könnte.
Also habe ich eine günstige Pension in Sölden herausgesucht, von der aus man bis an die Talstation laufen kann. Denn gut „betankt“ sollte man ja nicht mehr Auto fahren 😉
Entschieden habe ich mich dann für den Hirschenhof in Sölden, ca. 500m von der Gaislachkogelbahn entfernt.
Als wir donnerstagmorgens angereist sind (6 Stunden Autofahrt), ging es vor dem Einchecken erstmal auf die Piste. Die Tageskarte kostet in Sölden 52€ (inkl. Pfand für die Karte). Da wir aber erst auf 11 Uhr dort waren, haben wir uns für eine Halbtageskarte ab 12 Uhr entschieden. Kurz bevor wir uns die Karten kaufen wollten, kam uns dann ein Skifahrer entgegen, der seine noch anderthalb Tage gültige Karte verkaufen wollte, da er zeitiger abreist. 20€ wollte er dafür haben. Solch eine Karte hätte offiziell 89€ gekostet, deswegen habe ich nicht lange überlegt und sofort zugeschlagen 😉 70€ gespart, so fängt der Urlaub gut an, dachte ich mir!
Während diesen 2 Ski-Tagen hatten wir perfektes Winterwetter. Immer so um die -3 bis -9°C waren, totaler Sonnenschein und ein Weitblick zum träumen! Wir haben uns sogar einen Sonnenbrand während der Mittagspause auf 2.800m geholt, so schön war das Wetter. Zu Mittag haben wir immer aus unseren Bier-Rucksäcken gespeist, die wir vorher natürlich mit heimischen Bier-Spezialitäten und Söldener Mahlzeiten aus dem örtlichen Supermarkt gut gefüllt hatten 😉
Natürlich haben wir auch die Berghütten-Betreiber unterstützt, in dem wir uns täglich noch eine Leberknödelsuppe (mein bevorzugtes Pisten-Essen) und eine Wurst für jeweils 4,40€ gegönnt haben. Zwischendurch haben wir unseren Durst auch immer schön mit Bier gestillt, da fährt es sich gleich viel leichter den Berg herunter.
Da wie fast überall die Liftanlagen auch in Sölden gegen 16 Uhr schließen und der Ansturm von den Wintersportlern auf die Talfahrt dann immer sehr groß ist, haben wir uns am Ende des Tages in der Nähe der Mittelstation gemütlich auf die Piste gesetzt und noch ein / zwei Bierchen bei perfektem Ausblick genossen.
Im Tal angekommen wurden dann die Apres-Ski Bars aufgesucht. Hier und dort noch etwas getrunken und dann ab in den Supermarkt zum besorgen des Abendbrots. Somit sind wir äußerst sparsam durch den Winterurlaub gekommen, trotz dass die Preise in Sölden locker ein Drittel bzw. auch manchmal bis zur Hälfte teuerer sind, als hier bei uns.
Leider war Anfang des Ski-Urlaubes in den Apres-Ski Bars noch nicht so viel los, das Publikum war da teilweise zu alt… Aber auch kein Wunder, denn unser Winterurlaub war genau am letzten Ferien-Wochenende (Sachsen und Bayern). Dementsprechend war auch viel altes und sehr junges Gemüse unterwegs.
Zum Glück war am Samstag dann überall ordentlich Stimmung. Abends sind wir meist von Bar zu Bar gezogen und haben geschaut, wo mehr Stimmung ist. Am letzten Tag sind wir dann gut angeheitert ins Katapult gegangen. Hier hat es buchstäblich gebrannt! Ne Menge Leute, gute Stimmung, hübsche Tänzerinnen und ordentliche Feuer-Fontänen heizten der tanzenden Menge ein.
Natürlich war aber nicht nur die Party in Sölden gut, auch die Pisten waren fast perfekt! Hier und dort hat zwar mal etwas Eis bzw. Steine unter dem Schnee hervorgeschaut, aber zu 95% konnte man auf perfekten Pisten ordentlich schnell fahren! Am besten gefallen hat es uns in Hochsölden, auf dem Rettenbachgletscher und dem Tiefenbachgletscher.
Dort gab es ausreichend blaue Pisten (flachere Pisten für Anfänger), rote Pisten (steilere Abfahrten für die Fortgeschrittenen Wintersportler) und auch einige steile schwarze Pisten für die Profis unter den Skifahrer und Snowboarder.
Was ich auch sehr gut fand, war der neu geschaffene „Adrenalin-Cup“ in Sölden. Hierzu wurden auf den über 145 Pistenkilometer verschiedene Aufgaben aufgebaut. So gab es zum Beispiel einige Buckel-Pisten mit Zeitmess-Station, Tiefschneefahrten und Slalom-Strecken. An 3 sehenswerten Punkten wurden dann auch noch Blitzer aufgebaut, die man mit seiner Skikarte auslösen konnte. So sind einige schöne Bilder entstanden, unter anderem auch das erste Beitragsbild ganz oben!
Auch sehr gut fand ich die neuen Statistiken (siehe Grafik rechts), die man sich anhand seiner Skipässe (bzw. anhand der Skipassnummer) übers Internet anschauen kann. Einfach auf der entsprechenden Seite mit seinem Skipass registrieren und schon sieht man, wie viele Lifte man gefahren ist, welche Höhenmeter man zu welcher Uhrzeit zurückgelegt hat und wie viele Pistenkilometer man gefahren ist. Auch ein globaler Highscore für den Adrenalin-Cup sorgt so für den nötigen Ansporn, mehrmals nach Sölden zu kommen und die anderen Teilnehmer in den verschiedenen Disziplinen zu schlagen.
Zusätzlich habe ich mit meinem Smartphone und einer GPS-Tracking-App noch die einzelnen Tage getrackt. Leider war die App etwas ungenau, nichtsdestotrotz hier die gefahrenen Strecken:
Winterurlaub in Sölden – Tag 1: 19.02.2015:
Skiurlaub Sölden – Tag 2 (20.02.2015):
Tag 3 beim Snowboarden auf den Pisten in Sölden – 21.02.2015:
Mir hat der Winterurlaub in Sölden sehr gefallen. Für alle, die perfekte Pisten mit viel Abwechslung suchen, sind dort gut aufgehoben. Wer auf ordentliche Party steht, sollte sich den Reisezeitraum genau aussuchen oder eher auf Ischgl als Skiort ausweichen.
Mal schauen, wo es nächstes Jahr zum Boarden hingeht… Ski Heil!
30. Januar 2016 @ 00:57
Tolles großes Skigebiet, dass kaum Wünsche offen lässt. Zwei Freizeitanlagen mit Thermen machen auch nicht Apresski-Fans das Leben nicht langweilig. Winterwanderwege sorgen für eine schöne Alternative zum Alpinskisport.