Abriss vom Schlossmeinel in Klingenthal hat begonnen

Abriss SchlossmeinelSchlossmeinel-Fabrik: Seit einigen Tagen ist nun an der alten Schlossmeinel-Fabrik in der nähe des Klingenthaler Bahnhofs der Bagger am Werk und macht das Gebäude dem Erdboden gleich.

Plus-Markt am Goldbergplatz: Der ehemalige Plus-Markt auf dem Goldbergplatz bekommt ein neues Innenleben! Eine Klingenthaler Firma erweitert ihren Produktionsbereich und breitet sich in Brunndöbra aus.

Lange wurde ja darüber gesprochen, es vergingen viele Monate, doch letzten Endes flossen die Fördermittel für den Abriss des alten Schlossmeinel-Gebäudes. Die Stadt Klingenthal bekam / bekommt für den Abriss der alten Fabrik irgendwas um die 170.000 Euro Fördermittel. Ich erinnere mich daran mal irgendwo gelesen zu haben, dass der komplette Abriss 190.000 Euro kosten würde. Das heißt, Klingenthal muss ca. 20.000 Euro von den Abriss-Kosten der Schlossmeinel-Fabrik selbst übernehmen. (Update: konkrete Zahlen sind weiter unten in den Kommentaren zu finden)
Vor einigen Tagen war ich mal am Ort des Geschehens und habe das ein oder andere Bild geknipst:

Abriss des Schloss-Meinel KlingenthalSchlossmeinel Klingenthal - Abriss

Das Gelände der Schlossmeinel-Fabrik soll nach dem Abriss in eine Grünfläche verwandelt werden. Dann werden wohl nur noch Bilder an die einst modernste Fabrikanlage in Klingenthal erinnern. Nochmal kurz zur Erinnerung:

Erbaut wurden die Fabrik im Jahre 1896 bzw. 1897 von Carl Friedrich Meinel, dem Sohn von Carl Hermann, der als 20-jähriger damals 1850 die Firma C. H. Meinel gegründete (C. H. Meinel war eine der großen Betriebe der Harmonikabranche). Seitdem wurden in dem Gebäude Akkordeons gefertigt. 1923 wurde die Fabrik von Fritz Curt Meinel mit elektrischen Fördersystemen, speziellen Lichtsignalen und Staubsammelkammern erweitert.

Wer noch Bilder der Fabrik sehen will, wie sie vor einem Jahr (u.a. von Innen) aussah, der sollte mal auf der Seite der Rettungshunde Klingenthal vorbei schauen, dort gibt es einen Bericht einer Trümmer-Übung im Schlossmeinel

Und mit einem ähnlichen Thema geht es gleich weiter, weil es gerade so gut zu alten Gebäuden passt:

Ehemaliger Plus-Markt auf dem Goldbergplatz bekommt wieder einen Sinn

Plus-Markt am GoldbergDer ehemalige Plus-Einkaufsmarkt auf dem Goldbergplatz steht zukünftig nicht mehr leer. Die Klingenthaler Firma „Elwe Didactic“, welche momentan noch an der Steinfelsstraße produziert, möchte ihre Produktionshallen erweitern und dazu den ehemaligen Plusmarkt in eine Fertigungshalle / Produktionsgebäude ausbauen. Der Plusmarkt auf dem Goldbergplatz war in Klingenthal der erste Einkaufsmarkt, der nach der Wende 1990 errichtet wurde. Später zog der Plus-Markt um und seitdem stand die Halle auf dem Goldbergplatz leer, ab und zu fanden nur mal ein paar Ausstellungen darin statt.

Elektronenröhre von Elwe Didactic in KlingenthalHelmhotzspule-Fadenstrahlröhre von Elwe DidacticDie Firma Elwe Didactic möchte zukünftig in dem Gebäude spezielle Elektronenröhren herstellen. Diese Röhren, auch „Fadenstrahlröhren“ genannt, werden unter anderem zu Lehrzwecken in Schulen benötigt. Mit einer Fadenstrahlröhre (siehe Bild) kann man zum Beispiel im Physikunterricht auf experimentelle Weise die spezifische Ladung eines Elektrons messen.

Der Lehrmittelhersteller Elwe Didactic hat den Gebäudekomplex auf dem Goldbergplatz im vergangenen Jahr gekauft und will spätestens im Mai mit dem Ausbau beginnen. Laut Aussagen des Geschäftsführers Lars Wilke soll das „neue Gebäude“ noch dieses Jahr bezogen werden. Ich habe mir die abgewrakte Halle mal von Außen und Innen angeschaut (sämtliche Türen stehen momentan offen…): Da muss einiges gemacht werden. Aber nicht nur die Halle benötigt mal einen neuen Anstrich, auch der Platz rund herum sieht eher verwahrlost aus, als dass man es ein Schmuckstück Klingenthals nennen kann.

Ich bin gespannt, wie sich das Gelände in nächster Zeit wandeln wird.



6 Kommentare wurden abgegeben
  1.  
    Steve Körner schrieb am

    10. April 2010 @ 15:05

    kleine Zahlenkorrektur bzw. -ergänzung:
    Die knapp 200T€ wurden wohl mal in der Planung angesetzt. Der Abriss Schloss-Meinel kostet wohl um die 50-75T€. Entsprechend Beschluss 128 der 7. Stadtratssitzung bekommt die Abrissfirma etwa 42T€ – siehe Klingenthaler Zeitung vom 5.3.10 Seite 4 (http://com88.comon-service.de/kd/drgrimm/zeitung.nsf/94ED69E38B267328C12576DC003401A6/$file/Kling09_10.pdf) Laut Bauamtsleiter ist der Abrissmaßnahme mit 75% gefördert.

  2.  
    alte Kiehvotz schrieb am

    10. April 2010 @ 16:12

    Hi Steve,

    danke für deine Ergänzung.

  3.  
    ELWE Didactic schrieb am

    25. April 2010 @ 14:04

    Hallo,

    danke für den Beitrag. Nachdem wir zunächst den Erwerb des Geländes nach vielen Schwierigkeiten über die Bühne gebracht haben, werden wir uns nun Schritt für Schritt an die Sanierung machen. Richtig gesagt, es muss „einiges gemacht werden“, das geht nicht von heute auf morgen. Aber es geht voran in die richtige Richtung.

    Das Bild von der Fadenstrahlröhre ist leider nicht aus unserer Region, sondern das Modell der Konkurrenz LD Didactic aus Köln, die vor knapp 2 Jahren Insolvenz anmelden mussten und jetzt trotz permanenter Lieferschwierigkeiten versuchen, am Markt wieder Fuß zu fassen.
    Wir produzieren hier in der neuen Halle unser Modell (http://www.elwephysik.de/download/d/ph10d-197.pdf) und benötigen dafür noch gute Glasapparatebauer, die uns tatkräftig unterstützen.

    Grüße von der ELWE
    Lars Wilke

  4.  
    alte Kiehvotz schrieb am

    25. April 2010 @ 15:14

    Hallo Herr Wilke,

    vielen Dank für ihren Kommentar. Haben Sie evtl. ein Bild ihrer Fadenstrahlröhre, welches in einer guten Auflösung vorhanden ist (die Bilder im PDF sind leider zu unscharf), damit ich dies hier online stellen kann? Dann würde ich das Bild von Leybold Didactic gegen ihres austauschen.

  5.  
    Anne Meinel schrieb am

    25. April 2010 @ 16:42

    Ich wohne leider (oder zum Glück) nicht mehr in Klingenthal. Trotzdem ist man natürlich irgendwie daran interessiert, was so in der alten Heimat passiert. Wird Klingenthal jetzt doch langsam abgerissen? Viele Gebäude haben das scheinbar nötig, wie ich bei meinem letzten Besuch festgestellt habe. Was ist nur aus denen geworden, die nach der Wende sofort lauthals riefen: „Das ist meins. Das will ich zurück.“ Wieso kümmern die sich jetzt nicht auch um die Ruinen, die sie hinterlassen haben.
    Ein Grund, warum Klingenthal langsam aber sicher verkommt, ist sicher darin zu suchen, dass ein Großteil der Einwohner, der noch Arbeit hat, mit weniger Gehalt oder Lohn auskommen muss, als so mancher Hartz-4-Empfänger. Jeder der kann, sucht mit Recht das Weite. Sicher ist das auch dem obervogtländischen Dickkopf ein wenig geschuldet, der gar nicht will, dass in Klingenthal verändert wird und nur schnell die eigenen Schäfchen ins Trockene bringen will.
    Inwieweit die „neue“ Halle dem Klingenthaler Unternehmen, oder besser den Angestellten dieses Unternehmens, das sich mit Positivnachrichten in den Medien tummelt, etwas bringt, kann ich nicht beurteilen. Ich kann mir nur vorstellen, das es auch bei denen am Monatsende im „Gelddaschel“ eng wird.
    Liebe Grüße in meine alte Heimat.
    Lucie

  6.  

    22. Juli 2010 @ 13:56

    […] immer mal wieder über diverse Abriss-Arbeiten in Klingenthal, so zum Beispiel über den Abriss der Schlossmeinel-Fabrik in der Nähe des Bahnhofes oder den Abriss des alten Gymnasiums in […]


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