Straftaten in Klingenthal – Kriminalitätsstatistik / Rückblick 2010

Verbrechensstatistik Klingenthal 2010Das Jahr 2010 setzte uns Klingenthaler kriminaltechnisch gesehen sehr zu. Noch nie gab es innerhalb kurzer Zeit so viele Einbrüche bzw. allgemein Straftaten, wie im vergangenen Jahr. Von Januar bis November 2010 wurden insgesamt 338 Straftaten von der Polizei in Klingenthal registriert, das ist eine sagenhafte Steigerung zum Vorjahr um fast 73%.

Während im Jahre 2009 „nur“ 195 Straftaten aller Art gezählt wurden, wurden die Klingenthaler Bürger (und natürlich auch die umliegenden Städte) in 2010 vor allem von Buntmetalldieben heimgesucht. Insgesamt gingen in diesem Jahr bei der Klingenthaler Polizei 149 Eigentumsdelikte ein, die wohl größtenteils auf die Kappe tschechischer Diebe zurückzuführen sind (die Eigentumsdelikte haben im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von genau 100% hingelegt!). Ich erinnere an dieser Stelle sehr gerne nochmal an meinen letzten Artikel zu diesem Thema, der unter der Überschrift „neue Polizeireform und die Auswirkungen auf Klingenthal“ zu finden ist. Dort habe ich im Juni 2010 bereits über die anhaltenden Diebstähle berichtet.

Übrigens, kleine Notitz am Rande: Den damals dort verlinkten Artikel von der sächsischen Polizei, in dem erläutert wurde, dass nach Grenzöffnung die Kriminalität im grenznahen Bereich gesunken sei, hat die sächsische Polizei nach meinem Erwähnen hier entfernt. Entweder hat man begriffen, dass diese Aussagen absolut aus der Luft gegriffen waren, oder die Verantwortlichen der Polizei stehen plötzlich nicht mehr zu ihren Aussagen… Nun aber wieder zurück zum Thema!

Nach meinem damaligen Artikel gingen die Straftaten hier in Klingenthal natürlich weiter und die Polizei wurde auch aktiv. Es wurden unter anderem Polizei-Reiterstaffeln nach Klingenthal geschickt, welche die „grüne Grenze“ absicherten. Auch sehr viele Zivilbeamte unter anderem aus Hamburg, oft sogar bewaffnet mit MPs, patrouillierten regelrecht im Grenzbereich. Für eine kriminalitätsfreie Zeit konnten die extra Beamten aber nicht wirklich sorgen. Die Straftaten gingen trotzdem weiter, auch wenn nicht mehr ganz so heftig.

So wurde zum Beispiel in der Klingenthaler Kläranlage insgesamt 6 mal eingebrochen. Dabei machten die Diebe vor nichts halt, besonders gefragt waren zum Beispiel Kupferrohre. Auch Gully-Deckel und sogar Bronze-Urnen vom Friedhof wurden geklaut, diese wurden höchstwahrscheinlich über den im benachbarten Graslitz/Kraslice ansässigen Schrotthändler zu Geld gemacht.

Mittlerweile sind 3 Hauptverdächtige der Buntmetalldiebe in Haft, weitere Täter sind bekannt. Auch der tschechische Staatsbürger, der Anfang 2010 einen bewaffneten Überfall auf die AOK-Geschäftsstelle in Klingenthal verübte, sitzt in Haft. Auch wenn sich dies erstmal gut anhört, sind trotzdem nur ca. 60% der 338 registrierten Delikte aufgeklärt worden.

Von tschechischen Bekannten habe ich in Erfahrung bringen können, dass vergangenes Jahr nicht nur Klingenthal und Umgebung stark beklaut wurde, auch im tschechischen Kraslice wurde fleißig zugelangt. So wurden zum Beispiel 1,5 Kilometer Spezialkabel der neuen Liftanlage von Bublava entwendet (berühmtester Diebstahl dieser Zeit). Die Diebe, die in Graslitz / Kraslice ihr unwesen trieben, sind nach meinem Wissensstand (keine offizielle Quelle) aus Sokolov…

Nun bin ich mal gespannt, ob die Einbrüche im neuen Jahr so weitergehen, oder ob uns hoffentlich wieder ein ruhiges Jahr erwartet. Vom Jahresbeginn 2011 bis Ende Februar wurde ja wieder eine neue Diebesbande aktiv, welche sich in der Region intensiv mit Auto-Knacken beschäftigen. Bisher wurden bereits 17 Wagen „aufgeknackt“. In den meisten Fällen aber anscheinend mit nachgemachten Schlüsseln / Fernbedienungen. So wurden bisher nicht die Autos selbst, aber dessen Inhalt geklaut. Dabei wurden Geldbörsen, aber auch Klamotten und anderes Zeug geklaut, was sich irgendwie zu Geld machen lässt…

Willkommen im offenen Grenzgebiet 🙂



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