Vogtland: Telekom kommt mit dem DSL-Ausbau voran
Zum Thema DSL im Vogtland gibt es mal wieder offizielle Neuigkeiten, die einen Beitrag wert sind. Wie vor kurzem im Vogtland Kreisjournal zu lesen war, kommt die Telekom mit ihrem Breitbandausbau im Vogtlandkreis gut voran. In den letzten Monaten kam es ja immer mal wieder zu mehr oder weniger lauten Protesten wegen den immer wieder genannten flächendeckenden 50 MBits Übertragungsgeschwindigkeit und dem Fakt, dass ziemlich viele (vor allem kleinere) Städte im Vogtland nur mit UMTS (DSL per Funk und damit nur ca. 7,2MBit/s) versorgt werden.
In diesem Punkt hat die Telekom teilweise mit sich reden lassen und nun mehr Gemeinden ans Kabel-Netz angeschlossen, als anfangs geplant. Einige Ortschaften wurden sogar von der Telekom mit LTE versorgt, der „neuen“ Mobilfunk-Lösung mit theoretischen Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 16MBit/s im Vogtland. Trotzdem gibt es leider immer noch reichlich Ortschaften, die aktuell „nur“ Internet per Funk erhalten. Wie die Telekom aktuell mitteilt, sind in den letzten Wochen über 2000 weitere Haushalte mit DSL im Vogtland versorgt worden. So können sich unter anderem die Bürger der Städte / Gemeinden Bösenbrunn, Bad Elster, Grünbach, Muldenhammer, Oelsnitz, Plauen und Tirpersdorf auf eine schnellere Datenverbindung freuen.
Bisher sind 65 Orte bereits mit dem schnellen Internet der Telekom versorgt, 112 Orte (65 davon erhalten Festnetz-DSL, 47 nur die Mobilfunk-Variante) warten immer noch auf Besserung bei der Internetgeschwindigkeit. Unser medien-affiner (weil überall in der Presse zu sehen) Landrat Dr. Lenk spricht bereits von der „Ziellienie“, die schon in Sichtweite ist. Dabei hat die Telekom nur noch bis 30. September offiziell Zeit, den Vogtlandkreis mit DSL zu versorgen. Ob die Telekom die 112 DSL-Baustellen in den kommenden 8 Monaten noch fertig bekommt, bleibt abzuwarten.
Eine meiner Meinung nach totale Übertreibung wurde im besagten Kreisjournal abgedruckt. Dort ist zu lesen, dass die Telekom im Vogtland sogar besseres Internet ausbaut, als in der Ausschreibung damals gefordert. Ich möchte die betroffene Passage hier mal zitieren:
Zudem liegen die Leistungen über den in der Ausschreibung geforderten Mindeststandard. Im Festnetz bekommen über 90 Prozent der Haushalte DSL 16.000, über 80 Prozent sogar VDSL mit 25 MBit/s oder mehr und im Funkbereich wird soweit möglich mit LTE-Standard mit bis zu 16MBit/s ausgebaut. In Bad Brambach ist man schneller unterwegs als in Chemnitz, ist nur ein Beispiel dafür.
Allein dieser Absatz hat in mir absolutes Unverständnis ausgelöst. Ich weiß leider nicht, wer sich diesen Absatz hat einfallen lassen, aber ein Verständnis für Zahlen hatte die Person anscheinend nicht. Denn von einer immer wieder genannten flächendeckenden Übertragungsgeschwindigkeit von 50MBit/s sind die oben erwähnten (und anscheinend „schnelleren“) 25 MBit/s ja leider nur die hälfte, liebe Redaktion des Kreisjournals! Und dieser Satz mit „Bad Brambach schneller als Chemnitz blablabla“ stimmt auch nur, wenn man sich auf das Telekom-Netz beschränkt. Jaja, da fällt mir wieder das Sprichwort mit der Statistik ein: Traue nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. So oder so ähnlich könnte man das auch auf die permanente Schönredung der vogtländischen DSL-Situation übertragen.
Und während dessen der Vogtlandkreis und die Telekom sich über den guten Fortschritt des Dsl-Ausbau freuen, baut Vodafone unaufhaltsam sein LTE-Netz im Vogtlandkreis aus. So wurde vor einigen Monaten zum Beispiel Mechelgrün mit LTE versorgt (siehe Bild links, aufgenommen im September 2011), viele weitere Teile des Vogtlandes sind ebenfalls schon mit dem neuen Mobilfunkstandard im Netz unterwegs, wie man unterhalb dieses Absatzes auf der Karte der LTE-Verfügbarkeit fürs Vogtland sehen kann. Für eine detailreichere Karte einfach aufs Bild klicken, oder gleich auf die entsprechende Vodafone-Seite für die LTE-Verfügbarkeit surfen.
Auch wenn ich der Meinung bin, dass die Telekom das beste Netz im DSL-Bereich vorzuweisen hat (auch was den Support bei Problemen angeht) muss ich doch sagen, dass ich schon sehr Enttäuscht bin über den Verlauf der ganzen Vogtland-DSL-Sache. Ich hoffe, dass Vodafone zumindest im Funk-Bereich hier im Vogtland die Nase vorn behält.
16. Februar 2012 @ 21:33
50Mbit/Sekunde erreichen aber auch nur die, die das nötige Kleingeld in der Tasche haben 😉
12. März 2012 @ 14:59
Am Kleingeld wirds nicht habern, eher an den Scheinen.
50 Mbit/s kann man sich ja im Haus teilen.
22. August 2012 @ 22:54
50Mbit halte ich ohnehin für eher unnötig, lieber etwas weniger aber dafür Flächendeckend. Wichtiger wäre die Funklösung nicht nach 10GB auf 384Kbit zu drosseln, sondern auf eine Bandbreite die man heutzutage auch als Breitband bezeichnen kann. Das hat in meinem Augen auch nicht mehr viel mit „Qualitätssicherung“ zu tun, sondern ist einfach nur unflexibel und nicht mehr zeitgemäß. Ich gehe davon aus dass jetzt alle „ausgebauten“ Bereiche einfach so belassen werden, kein LTE, kein Extra-Volumen und keine Besserung bei der Drosselung. Auflagen erfüllt und abgestempelt.
5. September 2012 @ 16:58
Problem bei der „Funklösung“ ist die Begrenzung der Nutzer pro Funkzelle. Durch die rasante Zunahme an Smartphones usw. steigt die Nutzerzahl. Welche Probleme dies so bringt, habe ich kürzlich erleben dürfen. In einem ländlichen Gebiet wurde auch auf die Funklösung gesetzt. Konkret baute Vodafone das Netz aus und das Ergebnis wurde bejubelt. Sicher hatte nun jeder Internet mit akzeptabler Geschwindigkeit. Doch leider nur Wochentags! Abends und am Wochenende ging fast gar nichts mehr. Verbindungsabbrüche und quälend langsamer Datenverkehr. Auch telefonieren im D2-Netz war nervig, denn immer wieder war ein Echo da oder der Gesprächspartner wurde immer leiser. Derartiges Internet kann eigentlich niemand gebrauchen!
Hinzu kommt, dass diese „Überallbestrahlung“ nicht gesund sein kann. Auch wenn andere Experten dies gegenteilig sehen. Ich erinnere mich da immer wieder an die Worte meines Dozenten „Handystrahlung ist die gleiche wie bei der Mikrowelle. Einziger Unterschied ist nur, dass es unterschiedlich lange braucht um jemanden zu garen.“ Das Menschen auf magnetische Felder reagieren sieht man auch daran, dass es einigen Patienten in stärkeren MRTs(>3MTs)übel und schwindlig wird.
Aber ich merke schon, dass ich hier etwas abschweife. Fakt ist für mich jedoch, dass diese Funklösung nur eine Mogelpackung ist um sagen zu können man hat etwas getan.
7. September 2012 @ 19:23
Hallo,
wollte nur mal kurz mitteilen, das jetzt in Hundsgrün VDSL 50 geschalten wurde. Ich habe den Anschluss jetzt seit Dienstag, läuft super.
Der Datendurchsatz ist auch entsprechend gut, nachdem ich meine Rechner (WinXP) erstmal mühsam auf den neuen „Geschwindigkeitsrausch“ eingestellt habe. (Stichwort AFD-Parameter)
Viele Grüße
Uwe
8. September 2012 @ 09:22
Hi Uwe,
danke für die Info. Kommen bei dir nun bei nem DSL Speedtest wirklich ca. 50Mbit an, oder auf welche Geschwindigkeiten kommst du?
Wäre cool, wenn du das hier posten könntest, interessiert mich sehr 🙂
9. September 2012 @ 17:21
Hallo „alte Kiehvotz“,
natürlich habe ich diverse Speedtests gemacht. Jedoch kommen bei jedem Test andere Ergebnisse raus. Meiner Meinung nach ist der beste Test ein Download einer größeren Datei, möglichst mit einem Download-Manager der mehrere Teile gleichzeitig laden kann, oder verschiedene Dateien von verschiedenen Servern. Z.Bsp. habe ich die T-Online-Software mehrmals geladen (238 MB). Meisstens war der Speed schon nahe an den 50 Mbits, also ca. 6 MB/s.
Bei den Speedtests sind die Ergebnisse stark unterschiedlich, auch abhängig von Tageszeiten. Bei Speedtest.net hatte ich immer einen mäßigen DL von 15-35Mbits, aber der UL war fast immer bei 10Mbits. Beim Test von Computerbild wars umgedreht ;-)).
Entscheidend ist auch das „Endgerät“. Wie im Vorpost geschrieben, habe ich nur WinXP auf meinen Rechnern. (PC per LAN, Laptop per WLAN o. LAN)Bei WinXP muss in der Registry einiges geändert werden, damit XP die hohen Geschwindigkeiten auch richtig nutzen kann. War mir auch neu, aber google mal nach AFD, RWIN, MTU, VDSL50 = ein großes Thema. Ich habe das Tool „TCPOptimizer.exe“ zum Einstellen genutzt, kann man aber auch manuell machen.
Die besten Ergebnisse lieferte wiederum mein Smartphone (SGS2/Android) beim Geschwindigkeitstest von Computerbild, und das per WLAN!
Mein HD-Satellitenreceiver (Technisat Digicorder ISIO S) zeigt beim Geschwindigkeitstest 27Mbits an, aber der Test ist sehr kurz und man hat den Eindruck, das die Geschwindigkeit während des Tests zunimmt.
Jedenfalls kann ich jetzt auch mal einen Film vom Internet (z.Bsp. Maxdome o.ä.) ohne Probleme anschauen.
Ergebnisse: (9.9.12 / ca. 17.00 Uhr)
SGS2/Android/dsl-speedtest.computerbild.de: DL 47 UL 10 Ping 33
SGS2/Android/Speedtest.net (als App): DL 24,55 UL 8,79 Ping 78
PC/Speedtest.net DL 33,26 UL 7,94 Ping 43
PC/dsl-speedtest.computerbild.de: UL 39,85 UL 2,8 Ping 32
PC/speedmeter.de: DL 44,7 UL 4,1 Ping 46
ISIO S/Geräte-eigener Test: DL 27
Mein PC ist über einen 1Gbits-Switch an der Frizbox dran, muss nochmal ohne Switch testen, aber ich denke bei 1Gbits-Ports sollte das nichts ausmachen. Der Receiver ist an einer 2. Fritzbox(7270) als WLAN-AP und Switch angeschlossen.
Fazit: ich bin eigentlich voll zufrieden, wenn auch der Preis recht hoch ist. (43,95 EUR/Monat incl. ISDN) Den Router der Telekom habe ich nicht genommen, ich habe mir eine neue Fritzbox gekauft (Fritzbox 7390, 209,- bei Amazon) Ich bekomme nächste Woche trotzdem den Telekom-Router W723V zum testen, mal sehen, ob da Unterschiede sind. Ausstehend ist noch ein Test mit Win7, dort soll es ja die Parameter-Probleme nicht geben, eventl. muss ich ja doch mal auf win7 umsteigen.
Mal sehen, ob das so bleibt, lt. Telekom bin ich momentan der einzige am neuen Verteilerkasten bei uns im Ort, sodaß keine Engpässe auftreten können.
Schönen Sonntag noch
Uwe
9. September 2012 @ 17:40
Alles klar, vielen Dank für die ausführlichen Daten 🙂
10. Oktober 2012 @ 21:36
[…] Vogtland: Telekom kommt mit dem DSL-Ausbau voran vom 10. Februar 2012 […]
17. März 2013 @ 14:19
[…] nun auch schnelles bzw. schnelleres DSL bekommt. Noch vor einigen Monaten, als hier im Vogtland der DSL Ausbau durch die Telekom durchgeführt wurde, hieß es noch: Ortsteile mit bereits anliegendem DSL werden nicht ausgebaut, da diese nicht zu […]
9. Dezember 2013 @ 22:39
Hallo erst mal,
ziemlich genau zum 1-jährigen Jubiläum des LTE-Betriebs in Dröda werden nun auch spezielle Kunden mit DSL versorgt. Was vorher schier als zu kostenintensiv und daher unmöglich den „dummen“ Internetnutzern verklickert wurde, ist nun auf einmal doch zu realisieren. Aber da ja nun alle Privatnutzer zufriedengestellt sind, wird darüber nicht einmal öffentlich informiert!!! Ich kann nur sagen, nicht nur die Deutsche Telekom verarscht uns, auch seitens der Kommunalpolitik steht nur Lug und Trug im Vordergrund. Was kann man dagegen tun?
11. Dezember 2013 @ 22:41
die Affen nicht mehr wählen 😉
12. Dezember 2013 @ 11:05
@ Gerhard Tögel
Normales DSL in Dröda? Weißt du schon genaueres, ob es evtl. via VDSL geschalten wurde? Ich hoffe dass hier mal genauere Informationen von den zuständigen Stellen rüberkommen, nicht dass die Telekom DSL-Vectoring in der Region erprobt und niemand erfährt davon. Vielleicht gibts das ja auch bald in Bobenneukirchen, Ottengrün, Zettlarsgrün usw..
Ne Quelle wäre ganz interessant
14. Dezember 2013 @ 00:54
Habe schon die ganze Woche versucht, mal jemanden von der Firma zu sprechen, die hier Kabel verlegt. Ich weiß nur aus sicherer Quelle, daß dies für die Anbindung der Talsperrenverwaltung dient. Meiner Meinung nach will die Telekom das Funk-Internet vertreiben, um keine „echten“ Flatrates ohne irgendwelche Beschränkungen mehr zu verkaufen. Da ist diese Version auf jeden Fall die einfachere, und die Privatkunden müssen das glauben was ihnen serviert wird. Eine Drosselung der Geschwindigkeit ab einem bestimmten Downloadvolumen wäre dann überflüssig da LTE sowieso schon Volumenbegrenzt ist. Falls ich was Neues erfahre sollte, wird es auf dieser Seite zuerst stehen.
16. Dezember 2013 @ 12:57
So nun ist bald der Dezember vorbei und beim Ausbau des DSL hat sich in Klingenthal doch so einiges getan. Vor einigen Tagen habe ich mit einem Techniker der T-Com gesprochen, als er noch ein paar Restarbeiten im Kabelverzweiger erledigte. Das im Dezember die 50 MBit geschalten werden sah er ganz positiv. Es müssen noch ein paar Messungen gemacht werden und dann liegt es vorn im Übergabepunkt am Amtsberg das Netz aufzuschalten.
Nun bin ich guter Hoffnung das ich in den Genuß von 16 Mbit kommen werde.
VDSL ist nicht mein Bestreben, wobei sich dann noch die Frage stellen würde wer mir das Glasfaserkabel bis an mein Haus verlegt.
16. Dezember 2013 @ 17:16
Für VDSL reicht auch ein Kupferkabel, so wie es jetzt bei Dir vermutlich verlegt ist.