Vogtländisch / Vogtländische Mundart
Das Vogtland und Erzgebirge ist wohl eines der Gebiete, in denen es in Deutschland die meisten Dialekte und Mundarten gibt.
Zwischen der Erzgebirgischen Mundart und der Vogtländischen Mundart besteht eine Verwandtschaft, die aus der ähnlichen Besiedlungsgeschichte herrührt. So können nicht Ortsansässige nur schwer einen Unterschied zwischen den Hauptmundarten dieser Gebiete, also dem Vogtländisch und Erzgebirgisch, feststellen.
Zu den Vogtländischen Mundarten:
Da in den höheren und dünn besiedelteren Bereichen des Vogtlandes, vor allem um Klingenthal und Schöneck, noch generell mehr gevogtländert wird als im übrigen Verbreitungsgebiet, empfindet man das Obervogtländische als sehr ursprünglich und repräsentativ für alle Vogtländischen Mundarten. Der Obervogtländische Dialekt weist zum Westerzgebirgischen Dialekt nur extrem kleine Unterschiede auf und das Erzgebirgische wandelt sich ebenfalls innerhalb seines Verbreitungsgebietes leicht, sodass eine Unterscheidung in der Regel nicht ohne genaue Kenntnis der einzelnen Besonderheiten möglich ist.
Die einzelnen Dialekte der Vogtländischen Mundart sind nicht einheitlich. Die beobachtbaren Untermundarten der verschiedenen Regionen heben sich teils beträchtlich voneinander ab. So wird beispielsweise in Plauen ein anderes Vogtländisch gesprochen als in Klingenthal (siehe Klingenthaler Wörterbuch).
Aus diesem Grund unterscheidet man zusätzlich zwischen
- Kern- oder Mittelvogtländisch (im Dreieck Mühltroff – Treuen – Oelsnitz)
- Nord- oder Untervogtländisch (entlang der Linie Reichenbach – Mylau – Netzschkau – Elsterberg – Pausa)
- Ostvogtländisch (im Raum des Göltzschtales von Falkenstein bis Lengenfeld)
- Obervogtländisch (südlich der Linie Bobenneukirchen (Gemeinde Bösenbrunn) – Oelsnitz – Werda – Schöneck)
Übergang zu anderen Dialekten:
Vogtländisch erscheint als fließender Übergang zwischen dem Meißenischen Dialekt im Raum Chemnitz-Zwickau und der Oberfränkischen Mundart südlich von Hof, sowie dem Südostthüringischen Dialekt um Gera.
Vogtländisch ist aber ebenfalls nur als eine Unter-Mundart zu verstehen, welche zum Sächsischen gehört. Den Übergang vom Vogtländischen zum Sächsischen Dialekt bemerkt man vor allem im Gebiet um Reichenbach im Vogtland. Denn dort ist das für’s Vogtländische markante Singen, also die überstarke Betonung der Satzmelodie, nur noch in leichten Ansätzen hörbar.
Vogtländisch und Oberfränkisch:
Unterscheiden lassen sich Vogtländisch und Oberfränkisch ebenfalls nur schwer, wenn man dies kleinräumig versucht. Jedoch erkennt man bei einem Vergleich schnell, dass im Vogtländischen kein gerolltes „r“ existiert.
Der Bereich um Hof (Saale), also das Bayrische Vogtland, bildet hierfür einen Übergangsbereich in dem viele vogtländische Eigenarten auftauchen, aber vor allem der Phonologie nach eher Oberfränkisch gesprochen wird.