Die vogtländische Tracht – Wie sieht sie aus?

Trachten aus dem VogtlandGibt es eine vogtländische Tracht überhaupt? Oder spielte hier im Vogtland diese Art der Kleidung keine Rolle über all die Zeiten? Fakt ist, dass das Vogtland nicht zu den übrigen bekannten Trachtenlandschaften zählt, denn sie fand bis jetzt keine bemerkenswerte Aufnahme in der Trachtenforschung. Eventuell liegt es an den Nachbarregionen Oberfranken und Südthüringen, diese wurden sehr wohl trachtenmäßig historisch bedeutsam. Die vogtländischen Trachten ähneln seit jeher denen dieser Regionen, so dass die Vermutung besteht, deshalb nie besonders erwähnt worden zu sein.


Dabei gab es auch im Vogtland diese besondere Kleidung unter dem Landvolk. Die Blütezeit lag jedoch in den Jahren bis 1850 und es gab auch keinen einheitlichen Stil innerhalb des Vogtlandes. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich hier die Näherinnen und Schneider von ihrem eigenen Geschmack, dem oftmals spärlichen Stoffangebot und der Zweckmäßigkeit der Kleidung leiten ließen.

Was jedoch immer der Fall war: dunkle Farbtöne sind in fast jeder Tracht zu finden, angefangen von braun bis hin zu dunkelrot, dunkelgrün und violett. Es gibt auch Überlieferungen (die sich in Museen erhalten konnten), dass die Trachtenkleidung als eine typische Festtagskleidung getragen wurde.

Wie sah sie nun aus, die typische vogtländische Tracht?

typisch vogtländsiche TrachtBei Frauen sind die Trachten durch lange Miederröcke geprägt, die oftmals sehr faltenreich ausfallen, dazu wird eine weiße Hemdbluse getragen, meist mit halblangen Ärmeln. Auf jeden Fall gehört das Brusttuch mit Fransen dazu, genauso auch die Schürze mit Zierbändern. Wer es sich früher leisten konnte, trug auch eine kurze Jacke als Spenzer mit Kragen und Schinkenärmeln. Und die Haube war ein absolutes Muss für Frauen, während Mädchen ein Kopftuch trugen, welches über der Stirn eine Schleife hat.

Für Männer gab es eine knie- oder knöchellange Hose, entweder aus Tuch oder Leder, dazu die Weste, entweder gestreift, geblumt oder gegittert. Ein Halstuch muss ebenfalls sein und es gehört auf jeden Fall ein knie langer Kittel dazu -meist blau- oder auch eine kurze dunkle Jacke.

Wer weitere Bilder zu „original vogtländische Trachten“ hat, kann Sie mir gerne per Email zusenden, meine Adresse ist kontakt [{ähht}] alte-kiehvotz.de„. Gerne stelle ich dann noch ein paar Bilder hier zur Verfügung.



3 Kommentare wurden abgegeben
  1.  

    31. Januar 2011 @ 13:41

    Durch Zufall bin ich auf diesen Eintrag ins Internet gestoßen. Seit 1994 habe ich mich für die Trachtenforschung im Vogtland stark gemacht. Die ersten Ergebnisse der Nachforschungen sind in dem Buch: „Vogtländische Trachten – Gestern und heute“ das 1999 in einer Gemeinschaftsarbeit mit dem Vogtlandmuseum Plauen herausgegeben wurde, niedergeschrieben. Durch die umfangreiche Feldforschung konnten bis jetzt ca 2000 Trachtenfunde registriert werden. Die Trachtenforschung ist in unserem Trachtenverein, den Sie sicher in irgent einer Weise schon einmal gehört haben, als Hauptanliegen in der Satzung verankert. In unserer Webseite können Sie näheres dazu lesen.
    Vielleicht erfahre ich auch einmal etwas über Sie.
    Gruß Isolde Sternitzky

  2.  
    Edler, Ralf schrieb am

    7. Februar 2014 @ 19:30

    Sehr geehrte Frau Sternitzky,
    wir kennen uns von den Moosmanngeschichten her, die ich den Verein vorstellen konnte, Nun brauche ich als „Nachtwächter von Schöneck“ ja auch was drunter (unter den Mantel) und da habe ich an die vogtl. Tracht gedacht. Was raten Sie mir? Und wo kann ich das Kaufen?
    Mit freundlichen Grüßen
    Ralf Edler aus Schöneck

  3.  

    8. Februar 2014 @ 11:47

    Sehr geehrter Herr Edler, das ist ja schon eine ganze Ewigkeit her, dass wir von einander gehört haben. Ich versuche Ihnen gern ein paar Hinweise diesbezüglich zu geben. Freilich ist das eine gute Idee eine erneuerte vogtländische Tracht unter das Nachtwächterkostüm zu ziehen. (nennt man das in diesem Fall Kostüm?)
    Ich möchte da sehr vorsichtig sein, sollte Jemand über diesen Begriff stolpern.

    Also. Schnitte in allen Teilen sind über uns, den 1. Trachtenverein Vogtland käuflich zu erwerben. Wir haben Schnittmusterbögen mit allen dazugehörigen Informationen entwickelt, die wir gern an Interessenten weitergeben.

    Zur Tracht selbst wäre zu sagen, dass es sich um eine schwarze Kniebundhose handelt, die durch ein weißes Hemd und eine gestreifte oder karierte Weste ergänzt wird. Leider ist es nicht mehr möglich durch den Wegfall der ABS Schneiderei den Auftrag der Fertigung für Sie zu übernehmen. Unter den Hemdkragen wird ein kleines rotes Tuch in Form eines kleinen zusammengefalteten Schal gebunden. Auf den Hemdschnitt ist auch die Schnittform und alle dazugehörigen Angaben vermerkt. Dazu werden weiße Kniestrümpfe und schwarze Schuhe getragen. Schauen Sie mal in unsere Internetadresse hinein, dort finden Sie auch die nötigen Bilder von unseren Trachtlern unseres Vereins. Also, Stoffe versorgen, Schnitte von uns bestellen und einen Schneider damit beauftragen.
    Sie können mich auch anrufen, falls dazu noch Informationen gebraucht werden. Tel. 09281 446532
    Mit den besten Grüßen
    Isolde Sternitzky, 2. Vors. des 1. Trachtenvereins Vogtland e.V.


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