Radarmessung: Kommunen werden gezwungen, mehr zu blitzen
Einigen Autofahrern wird es sicherlich schon aufgefallen sein: Seit dem guten Wetter sieht man ständig und nahezu überall die mobilen Blitzer stehen. Das war zwar auch schon voriges Jahr und die Jahre zuvor so, nur dieses Jahr und wohl die nächsten Jahre wird die Häufigkeit, die man ein mobiles Geschwindigkeitsmessgerät zu Gesicht bekommt, ansteigen. Der Grund: die Kommunen brauchen Geld, mehr als die Jahre zuvor.
Und die Kommunen und Gemeinden greifen natürlich zum einfachsten Mittel, um an Geld zu kommen: Sie blitzen. Und unsere Politik (nicht nur die Deutsche), treibt meiner Meinung nach die Kommunen zu immer häufigeren Geschwindigkeitskontrollen. Hier bei uns im Vogtland sogar schon so weit, dass bereits im Wald und an den unmöglichsten Stellen geblitzt wird. Zu diesem Thema habe ich bereits voriges Jahr einen passenden Beitrag unter vogtländische Blitzerstandorte verfasst.
So durfte ich vor ca. 2 Wochen einen ziemlich dreisten Blitzer zwischen Grünbach und Muldenberg, MITTEN IM WALD in einer 100er Zone sichten. An dieser Stelle (hier der Google-Maps-Link), wo der Blitzer platziert wurde, ist weder eine Gefahrenstelle an der man langsam fahren müsste, noch ist die Straße dort unübersichtlich. Einziger Grund für mich dort zu blitzen: Geld abzocken! Da die Straße dort sehr übersichtlich ist, wird wohl gerne etwas schneller als die erlaubten 100km/h gefahren. Aber das macht meiner Meinung nach an der Stelle auch nichts, da der Ortseingang von Grünbach ganze 1,6km entfernt ist, und bis zur nächsten Gefahrenquelle (Bahnübergang Muldenberg) immerhin noch 1,4km zu fahren sind. Zum Glück gab es an dem Tag als dort gemessen wurde, genügend Personen, die sich in der Nähe des Blitzers positioniert hatten, um ankommende Autofahrer zu warnen. Somit durften hoffentlich den Geldeintreibern nur wenige Bilder gelungen sein.
Nur wenige Tage später wurde am Ortsausgang Grünbach / Ortseingang Oberwin an einer Stelle geblitzt, an der man vorher noch nie einen Blitzer stehen sah. Gut, an dieser Stelle war die Geschwindigkeitskontrolle gerechtfertigt, aber der knappe Zeitraum zwischen den beiden Messungen bestätigt meine Theorie. Die ständig wechselnden und vorallem neuen Standorte machen es auch schwierig, mit sich von Blitzer-Warnern (Radarfallen-Warner) vor den Fotos warnen zu lassen. Denn gerade POI-bezogene Geräte würden dann so gut wie überall warnen, wo mal mobil geblitzt wurde.
Traurig auch, dass immer mehr Kommunen bereits im Vorfeld (oft noch im alten Jahr) schon mit den Blitzer-Einnahmen den Haushaltsplan des kommenden Jahres durchplanen. Man geht also bereits im Vornherein vom Fehlverhalten der Autofahrer aus und setzt Werte fest, die dann auch eingehalten werden wollen. Oft sind die Gelder solcher Einnahme-Quellen höher beziffert, als noch im Vorjahr. Daraus resultierend: die Kommunen und Gemeinden müssen mehr blitzen. Solch ein Verhalten ist für mich absolut inakzeptabel!
Viele Gemeinden schaffen sich diesbezüglich auch sehr teure, neue Messanlagen an, wie zum bei uns im Vogtland. Hier wurde gleich ein komplett neues Fahrzeug eingekauft, um im neuen Jahr noch mehr Autofahrer abzuzocken. Den neuen Mess-Wagen kann man sich übrigens auf der Partnerseite gegenblitz.de unter http://www.gegenblitz.de/landkreisemz/vvogtlandkreisstaedtefalkensteinoelsnitz/netzschkau/ anschauen (erste Bildergalerie). Gegenblitz.de sollte man übrigens öfters mal besuchen, dort werden auch viele Blitzer-Standorte und Messgeräte aus dem Vogtland „enttarnt“.
Weiter oben und in der Überschrift habe ich erwähnt, dass die Kommunen mehr oder weniger zum „mehr blitzen“ gezwungen werden, und dies auch noch von den Politikern hervorgerufen wird. Diese Aussage kann ich auch untermauern. Stichwort: europäischer Fiskalpakt! Dieser sagt aus, dass ab 2013 (sollte er beschlossen werden), die Kommunen weniger Schulden machen dürfen. Das klingt zwar gut, aber wenn man betrachtet, dass die Ausgaben der meisten Kommunen ständig steigen aber die Einnahmen meist geringer werden (Blitzer-Einnahmen nicht beachtet), drängt dies die Kommunen natürlich dazu, anderweitig an Geld zu kommen. Da wären wir wieder beim Anfang des Textes… So ist das bei uns in Europa!
Ein hoch auf den wirtschaftlichen Aufschwung!
23. September 2012 @ 14:07
Letzte Woche wurden an zwei Tagen an der B 92 in Oelsnitz gemessen.In 9 Messstunden wurden 590 Autofahrer geblitzt sehr viele davon im Punkte und Fahrverbotsbereich.
24. September 2012 @ 17:50
Boah, das ist heftig! Wo standen die da, unter der Autobahnbrücke? Und hatte es besondere Gründe (zb. Beschwerden von Bürgern), weshalb dort 2mal innerhalb einer Woche Geld generiert wurde?
24. September 2012 @ 18:32
http://www.gegenblitz.de/landkreisemz/vvogtlandkreisstaedtefalkensteinoelsnitz/oelsnitz/0496b8a00c0dfb008/o000.html da standen sie donnerstag und freitag.
der chef vom ordnungsamt wollte das halt so.
3. Februar 2013 @ 14:28
Die Stadt Treuen will jetzt auch für Verkehrssicherheit sorgen und natürlich auch die Einnahmen steigern. Ich weiß nicht wann genau, nur hab schon viele Bilder gesehen wo gemessen wurde. Der Messwagen ist ein silberner Passat und das Messgerät eine Leivtec… Vielleicht kann man das bissl Publik machen ?!